Dienstag, 7. Februar 2012

Krankenhausmarathon

Nun hat Bienchen ihre 8. Ery-Konzentrat-Transfusiongeschafft. Letzte Woche Mittwoch waren wir zur Kontrolle in Berlin, da lag ihr Hb bei 6,6 ... da wir ja nun eine neue Untergrenze haben (6,5), wurden wir wieder nach Hause geschickt. Allerdings hatte Bienchen an dem Tag bereits Fieber (39,7°C in Berlin), um welchen Infekt es sich handelte, stand noch nicht fest.
Am Donnerstag waren wir dann bei unserer wunderbaren Kinderärztin und sie diagnostizierte einen Herpes-Virus ... was bis zu 5 Tage hohes Fieber bedeuten kann. Selbstverständlich gingen wir am Freitag bei uns ins Labor: 6,4. Also ging es los nach Berlin-Buch. Fieber hatte die Süße immer noch und die Bläschen im Mund wurden mehr.

Auf unsere angestammte Station konnten wir so natürlich nicht, wir wechselten auf die Infektion. Dort wurde dann überlegt, wann transfundiert werden soll. Fieber ist nicht gerade ideal (es ist eine Nebenwirkung). Der Zugang wurde gelegt und noch einmal Blut abgenommen. Das Ergebnis: 5,5 g/dl nur noch. Also wurde beschlossen, dass Fieber zu senken, so schnell wie möglich. Da das Fieber aber nicht so recht wollte, musste hart "durchgegriffen" werden: 3 Paracetamol 125er in 6 Stunden insgesamt. Nun war das Fieber soweit im Griff, dass transfundiert werden konnte. Alles lief wieder super (vielen Dank wieder einmal an alle Blutspender!!! Ihr seid die Besten!) und komplikationslos. 

Allerdings war das Fieber am nächsten Tag dann wieder da und Bienchen trank nichts mehr. Auch das Essen wollte nicht so rutschen. Der Pudding ging sehr gut. Aber sie trank einfach zu wenig. Deswegen mussten wir bleiben und sie bekam eine Infusion. Die Stomatitis wurde nicht behandelt, weil die diensthabende Ärztin keine Aphten sehen konnte und es als Herpangina abtat. Auch am nächsten Morgen wollte sie es nicht behandeln (weil ja keine Aphten zu sehen waren, nur die Bläschen). Unsere Schwester zu der Zeit versuchte wirklich alles, sie zu überzeugen, dass wir Bienchens Mund einpinseln dürften und dass sie weiterhin eine Infusion bekam (der Zugang war zu gegangen und musste neu gelegt werden). Aber sie ließ nicht mit sich reden, kein bisschen. Das ist wirklich frustrierend, wenn man als Mutter merkt, dass das Kind nichts essen oder trinken möchte, in den Seilen hängt und nichts unternommen wird. Nach dem Schichtwechsel bei den Ärzten kam aber Bewegung ins Spiel: wir bekamen etwas zum Einpinseln mit Lidocain und ein Zugang wurde wieder gelegt. Dafür mussten wir aber wieder auf die Neo-ITS, wo wir eine alte Bekannte aus der Heimat trafen. Mittlerweile war ihr Hb bei 9,2. Das Fieber kam, sobald das Paracetamol nachließ. Es war haarsträubend! Und dann wurde mir auch komisch, ich fühlte mich schlapp und müde und ausgelaugt. Aber ich dachte nicht an mich. Es ging immer nur um Bienchen.

Am Sonntag hatte Bienchen dann schon fast 1l Infusion intus und trank über den Tag verteilt 300 ml, also nicht ausreichend. Und sie hing immer noch in den Seilen. Mir war ständig kalt, obwohl die Heizung auf 3 war. Aber es ging. Wir bekamen einen neuen Mitbewohner, bei dem sich dann rausstellte, dass er Streptokokken hatte. Hurra! In der Nacht fieberte Bienchen bis auf 40°C hoch und meine Sorgen wuchsen. Letztendlich schlief sie dann bei mir mit im Bett.

Am Montag vormittag ging es ihr langsam wieder besser, sie spielte und lächelte etwas. Aber nach dem Mittag (sie ernährte sich nur noch von Pudding) war sie wieder total fertig und verbrachte den Rest des Tages auf meinem Arm. Mir ging es auch immer merkwürdiger. Abends fragte ich eine Schwester, ob sie mal bei mir Fieber messen könne. Klar, kein Problem. Joah ... ich hatte 39,5°C! Dann brauch ich mich auch nicht wundern, wenn ich mich merkwürdig fühle. Aber hey, nennt sich Mutter-Gen, wenn man trotzdem durchhält. Ich war dann noch in der Rettungsstelle, wo aber auch nichts weiter gemacht wurde (außer Blutabnahme ... diese brachte aber keine Ergebnisse). Am Dienstag ging es Bienchen dann endlich besser: sie spielte, lachte, erzählte ... und trank allein am Vormittag 200 ml. Dann war nach dem Mittag der Zugang wieder zu. Nach Rücksprache mit dem Arzt durften wir dann nach Hause, weil sie wieder trank und ein neuer Zugang nicht mehr nötig war. Also packten wir die Taschen, ich brachte alles weg und fuhr das Auto kurz vom Parkplatz, um gleich wieder rauf zu fahren. Dank einer anderen lieben Schwester mussten wir die 20€ fürs Parken nicht bezahlen. Wir brauchten auch nicht lange bis nach Hause, gerade mal etwas über eine Stunde *Wahnsinn*. Der Papa und die Rabaukin freuten sich natürlich sehr.

Abends ging es mir total bescheiden (39,7°C Fieber und starke Schluckbeschwerden) und ich ging ins Bett, kaum das Bienchen schlief. Mein Freund nahm für die Woche Urlaub, damit ich mich erholen und auch zum Arzt gehen konnte. Mein Arztbesuch am Mittwoch ergab eine Streptokokken-Anginga. Ich bekam Ampicillin. Nach der 2. Tablette am Donnerstag dann kam die Ernüchterung: ich reagierte allergisch auf das Medikament. Also musste ich es absetzen. Der Hautausschlag war enorm, abends kam Juckreiz dazu. Wenigstens hatten wir dagegen etwas zu Hause.
Bienchens Kinderärztin war nicht da und wir gingen nachmittags zur Vertretung. Bienchen blieb die Woche natürlich noch zu Hause, das Fieber war am Mittwoch verschwunden, das Paracetamol setzten wir am Donnerstag ab, weil sie keinerlei Beschwerden mehr deutlich machte.

Seit gestern geht sie wieder in die Krippe, mit großer Begeisterung :)
Ich bin diese Woche noch krankgeschrieben und ich habe gestern Abend auch wirklich gemerkt, dass ich noch nicht fit bin. Heute hab ich mich ausgeruht, damit ich morgen bereit bin, um die Rabaukin zum Turnen zu fahren.

Ich hoffe, die nächste Transfusion lässt noch eine Weile auf sich warten, auch wenn der EntlassungsHb nicht so schick ist. Wir hoffen das Beste!

Bis bald,
Stephie

1 Kommentar:

  1. Hab vorhin überlegt ob ich Blut spenden gehe oder nicht. 100m von uns entfernt waren sie heute mit so nem Spende-LKW, ich hab das aber erst vorhin gesehen... Jedenfalls hatte ich keine wirkliche Lust, der Mann wollte nicht mit, und alleine? Dann ist mir plötzlich Tinchen eingefallen und das war tatsächlich der Auslöser daß ich mich aufgerafft habe. Der Mann hat sich dann auch durchgerungen, er war zum ersten Mal (ich war schonmal vorher, ist aber lange her). Jetzt sitzen wir hier und sind recht zufrieden, haben was Gutes getan :-)

    Liebe Grüße,
    Denise

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